Alternativmedizin 30.06.2016 (Archiv)
30 Mrd. für alternative Medizin
US-Amerikaner geben 30,2 Mrd. Dollar (rund 26,7 Mrd. Euro) für Komplementärmedizin aus. 28,3 Mrd. entfallen auf Erwachsene und 1,9 Mrd. auf Kinder.Berücksichtigt wurde eine ganze Reihe von Ansätzen wie pflanzliche Heilmittel, Meditation, Chiropraktik und Yoga. Dieser Betrag entspricht 9,2 Prozent der eigenen Ausgaben der Bevölkerung für Gesundheitsversorgung und 1,1 Prozent der gesamten Gesundheitskosten.
Die US-Amerikaner gaben 14,7 Mrd. Dollar für den Besuch bei Chiropraktikern, Akupunkteuren oder Massagetherapeuten aus. Das entspricht fast 30 Prozent dessen, was sie aus eigener Tasche für Schulmediziner ausgeben. Das ist mehr als für Nahrungsergänzungsmittel oder Pflegeprodukte. Durchschnittlich wurden pro Jahr dafür 433 Dollar ausgegeben. 12,8 Mrd. Dollar werden für Medikamente auf natürlicher Basis ausgegeben. Das entspricht rund einem Viertel dessen, was für rezeptpflichtige Medikamente bezahlt wird. Im Bereich der Selbsthilfe werden 2,7 Mrd. Dollar für Bücher oder CDs ausgegeben. Das entspricht 257 Dollar pro Jahr.
Stieg das Familieneinkommen an, wurde auch mehr Geld für alternative Ansätze ausgegeben. Lagen die Ausgaben bei Familien mit einem Jahreseinkommen von weniger als 25.000 Dollar bei 435 Dollar, stiegen sie bei einem Einkommen von 100.000 Dollar oder mehr auf 590 Dollar pro Jahr an. Dieses Bild zeigte sich auch beim Besuch von Alternativmedizinern durch Ausgaben. Hier standen 314 Dollar 518 Dollar gegenüber.
Laut Forschungsleiter Richard L. Nahin wurden bereits 2007 entsprechende Daten ausgewertet. Ein direkter Vergleich ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Befragungen nicht möglich. 'Insgesamt gesehen haben jedoch in beiden Jahren sehr viele Amerikaner Milliarden aus der eigenen Tasche für diese Ansätze ausgegeben. Damit liegt nahe, dass sie an ihren Wert glauben und dafür bereit sind Geld auszugeben', so Nahin.
Durchgeführt wurde die Analyse vom National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) und den Centers for Disease Control and Prevention. Grundlage waren die Daten des 2012 National Health Interview Survey . Laut NCCIH-Direktorin Josephine P. Briggs ist es aufgrund dieser Größenordnung wichtig, die Öffentlichkeit mit gesicherten Informationen zu versorgen. Zusätzlich zeigten diese Ergebnisse die Notwendigkeit, gezielt zu untersuchen, ob diese Produkte und Ansätze sicher und wirksam sind.
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