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Ernährung  01.12.2022 (Archiv)

Weniger Salz, besseres Herz

Weniger häufig zusätzlich zu Speisen hinzugefügtes Salz steht mit einem geringeren Risiko einer Herzkrankheit, einem Herzversagen und einer ischämischen Herzerkrankung in Zusammenhang, wie eine Studie der Tulane University zeigt.

Sogar bei Personen, die nach einer DASH-Diät leben, könnten Interventionen zur Verringerung des Salzkonsums die Herzgesundheit weiter verbessern. Es gibt umfassende Belege, die eine hohe Natriumzufuhr mit einem hohen Blutdruck und damit einem der Hauptrisikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung in Zusammenhang bringen. Epidemiologische Studien dazu haben bisher jedoch widersprüchliche Ergebnisse erbracht. Verantwortlich dafür ist das Fehlen von praktischen Methoden zur Bewertung der langfristigen Aufnahme von Natrium.

Neueste Studien zeigen, dass die Häufigkeit, mit der eine Person Salz zum Essen hinzufügt, eingesetzt werden könnte, um die Natriumaufnahme im Laufe der Zeit vorherzusagen. Laut dem leitenden Wissenschaftler Lu Qi zeigt sich, dass Menschen, die ihr Essen nicht zusätzlich salzen, sehr häufig über ein sehr viel geringeres Herzrisiko verfügen. Das war unabhängig von Lebensstilfaktoren und bereits bestehenden Erkrankungen der Fall.

'Wir haben auch herausgefunden, dass die Kombination einer DASH-Diät mit einem seltenen Hinzufügen von zusätzlichem Salz bei diesen Patienten zum geringsten Herzrisiko geführt hat', unterstreicht Qi. Das sei von Bedeutung, da eine Verringerung des Salzkonsums und nicht der vollständige Verzicht ein 'unglaublich veränderbarer Risikofaktor' ist.

Für die aktuelle Studie haben die Forscher bei 176.570 Teilnehmern der 'UK Biobank' untersucht, ob die Häufigkeit des Hinzufügens von Salz mit dem Risiko von Herzproblemen in Zusammenhang steht. Auch der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Hinzufügens von Salz und der DASH-Diät wurde mittels Fragebogen analysiert. Abgefragt wurde die Häufigkeit, mit der Salz zu Lebensmitteln hinzugefügt wurde. Dabei wurde beim Kochen verwendetes Salz nicht berücksichtigt.

Zusätzlich wurde nachgefragt, ob es in den vergangenen fünf Jahren bei der Ernährung zu großen Veränderungen gekommen war. Zudem wurden über den Zeitraum von drei Jahren mehrfach Informationen zur Ernährung in einem Zeitraum von 24 Stunden gesammelt. Daten zu Herzerkrankungen, Krankenhausaufenthalten und Sterbefällen wurden ebenfalls berücksichtigt.

Die Studienteilnehmer, die seltener zusätzlich Salz verwendeten, waren eher Frauen, weiß, hatten einen geringeren BMI, verfügten wahrscheinlicher über einen moderaten Alkoholkonsum, rauchten aktuell weniger wahrscheinlich und waren sportlicher. Sie verfügten öfter über Bluthochdruck. Chronische Nieren- und Krebserkrankungen traten jedoch seltener auf. Diese Teilnehmer hielten sich auch wahrscheinlicher an eine DASH-Diät, aßen mehr Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte, Vollkorn, fettarme Milchprodukte und weniger zuckerhaltige Getränke oder rotes/verarbeitetes Fleisch als jene Personen, die häufiger Salz zum Essen hinzufügten.

Die Forscher haben auch herausgefunden, dass der Zusammenhang zwischen dem Salzkonsum und dem Risiko einer Herzerkrankung bei Teilnehmern mit einem niedrigeren soziökonomischen Status sowie aktuellem Rauchern stärker ausgeprägt ist. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden im 'Journal of the American College of Cardiology' veröffentlicht.

Salzverzicht kann auch schaden

Die Beschränkung der Salzaufnahme als Teil der Behandlung eines Herzversagens kann die Ergebnisse für Patienten mit einer verbreiteten Form der Erkrankung verschlechtern. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung des Sun Yat-sen University First Affiliated Hospital. Das größte Risiko scheint bei schwarzen Menschen und Mitgliedern anderer Ethnien zu bestehen, so die Experten.

Ein eingeschränkter Salzkonsum wird häufig in Richtlinien für Herzversagen empfohlen. Die optimale Bandbreite von weniger als 1,5 Gramm bis weniger als drei Gramm pro Tag und ihre Auswirkungen auf die Patienten mit Herzversagen sowie einer erhaltenen Ejektionsfraktion ist nicht so eindeutig, da sie häufig von wichtigen Studien ausgeschlossen waren. Von dieser Art von Herzversagen ist rund die Hälfte aller Patienten betroffen.

Daher haben die Forscher eine sekundäre Analyse der Daten von 1.713 Personen mit Herzversagen mit einer erhaltenen Ejektionsfraktion über 50 Jahren durchgeführt, die Teil der 'TOPCAT'-Studie waren. Sie untersucht, ob das Medikament Spironolacton wirksam ist. Die Teilnehmer wurden gefragt, wie viel Salz sie normalerweise beim Kochen von Grundnahrungsmitteln wie Reis, Nudeln, Kartoffeln, Suppe, Fleisch und Gemüse verwendeten. Null Punkte gab es für kein Salz, einen Punkt für ein Achtel Teelöffel, zwei Punkte für ein Viertel Teelöffel und drei Punkte für mehr als einen halben Teelöffel.

Die Gesundheit der Studienteilnehmer wurde durchschnittlich drei Jahre für den primären Endpunkt beobachtet. Berücksichtigt wurden dabei Todesfälle aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Einlieferungen ins Krankenhaus aufgrund eines Herzversagens sowie Vorfälle mit nicht-tödlichem Herzstillstand.

Mit 816 verfügte rund die Hälfte der Teilnehmer bei der Verwendung von Salz eine Punktezahl von null. Bei mehr als der Hälfte dieser Gruppe handelte es sich mit 56 Prozent um Männer. 81 Prozent waren weiß. Sie wogen deutlich mehr und verfügten über einen niedrigeren diastolischen Blutdruck (70 mm Hg) als jene 897 Personen, die auf mehr als null Punkte bei der Verwendung von Salz kamen. Sie wurden auch häufiger wegen eines Herzversagens ins Krankenhaus eingeliefert, litten eher an Typ-2-Diabetes, hatten schlechtere Nieren, mussten Medikamente zur Kontrolle ihres Herzversagens einnehmen und hatten auch eine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion.

Teilnehmer mit einer Punktzahl von über null beim Salzverbrauch verfügten über ein deutlich geringeres Risiko des prímären Endpunkts als jene, deren Wert bei null lag. Hauptverantwortlich dafür war, dass sie weniger wahrscheinlich aufgrund eines Herzversagens ins Spital eingeliefert wurden. Sie starben aber auch weniger wahrscheinlich aufgrund einer Herz-Kreislauf-Krankheit. Personen mit 70 Jahren oder jünger profitierten in Hinblick auf den primären Endpunkt und die Einlieferung ins Krankhaus aufgrund eines Herzversagens eher davon, dass sie beim Kochen Salz verwendeten als Personen über 70 Jahren.

Schwarze Personen oder Vertreter anderer Ethnien schienen mehr von der Verwendung von Salz zu profitieren als weiße Personen. Hier waren die untersuchten Zahlen allerdings gering. Das Geschlecht, frühere Krankenhausaufenthalte aufgrund eines Herzversagens und die Einnahme entsprechender Medikamente standen nicht mit erhöhten Risiken der festgestellten Ergebnisse und Punktzahlen bei der Verwendung von Salz in Verbinndung. Die Forschungsergebnisse wurden in 'Heart' veröffentlicht.

pte/red

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#Herz #Gesundheit #Salz #Ernährung #Studie



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